Die Arbeit 'Distant Lights', konzipiert unter dem Leitmotiv 'Licht: Die Reise durch Zeit und Raum', stellt den praktischen Teil meiner ehemaligen Bachelorarbeit dar.

An der Vorderseite von fünf kegelförmigen Kästen die an einer Wand angebracht sind, ist eine Virtual-Reality Brille angebracht. Beim Blick durch die Brille erschließt sich das Innere des Behälters. Dort wird kein digitales Bild, sondern ein Kleinbilddia mit variierenden Lichtpunkten präsentiert. Zentral in jedem Dia thront ein dominanter, heller Lichtpunkt – ein Hauptstern, der sich während der Belichtung des Dias manifestiert hat. Unterhalb der Behälter sind Kopfhörer platziert. Setzt man diese auf und betätigt den Startknopf, ertönen Erzählungen oder auditive Elemente, die die Wanderung des Lichts durch den Kosmos bis zu seiner Ankunft auf der Erde nachzeichnen.

 

Der Fokus der Arbeit liegt auf dem mittleren der fünf Lichtbehälter, der für mich einen besonderen und persönlichen Wert besitzt. Das Dia in der VR-Brille in diesem Behälter zeigt ein Lichtbild des Sterns Wega. Wega ist von der Erde aus etwa 25 Lichtjahre entfernt, was bedeutet, dass das Licht seit seiner Entstehung 25 Jahre gebraucht hat, um die Erde zu erreichen.

Zu der Zeit, als ich diese Arbeit ausführte, war ich ebenfalls 25 Jahre alt. Ich habe die wissenschaftliche Daten zur Entfernung des Sterns herangezogen und diese mit meinem Geburtsdatum verrechnet. Das daraus resultierende Datum war der 10. Januar 2020. An diesem Tag würde ich also das Licht des Sterns Wega sehen, welches zum Zeitpunkt meiner Geburt entstanden und in Richtung Erde aufgebrochen war. Ich habe monatelang auf diesem Moment entgegengefiebert und war schließlich in der Lage, am Abend des 10. Januars 2020 um 19 Uhr, mein Teleskop aufzubauen und das Licht von Wega auf analogem Film festzuhalten

 

Ich konnte so Zeuge vom Licht und Bild werden, dass zum Zeitpunkt meiner Geburt entstand.